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Die Iserlohner Profi-Triathletin Verena Walter schafft vorzeitig die Qualifikation für den Ironman auf Hawaii

„Geschafft!" Absolut happy ist Verena Walter. Denn erstmals hat sich die Iserlohnerin als Profi für den Ironman-Triathlon auf Hawaii qualifiziert, der am 8. Oktober stattfindet. Und das sogar vorzeitig!

Im Kona-Points-Ranking gibt es zwei „Deadlines", an denen die Athletinnen nominiert werden. 28 Triathletinnen qualifizieren sich mit der besten Punktzahl aus maximal fünf Rennen, hinzu kommen die Siegerinnen der fünf Kontinentalmeisterschaften. Walter lag im Ranking auf Platz 26, obwohl sie bislang mit nur vier Rennen gewertet wurde. Aufgrund dessen erhielt sie bereits nach dem ersten Stichtag die Einladung neben fünf weiteren deutschen Profi-Triathletinnen. Weitere sieben Starterinnen können nun noch Ende August nominiert werden.

„Spagat zwischen Trainingund Regeneration"

Mit einer Qualifikation schon in der ersten Phase hatte Walter nicht gerechnet, ursprüngliches Ziel war die Quali zum zweiten Stichtag im August. Die Freude war also doppelt so groß. „Denn ich hatte mich darauf eingestellt, noch zwei weitere Rennen bestreiten zu müssen, die noch in die Wertung eingehen. Dass das jetzt nicht mehr nötig ist, finde ich super. Denn so spare ich einige Körner für den Höhepunkt auf Hawaii."

Seit drei Jahren startet Verena Walter als Profi in der Ironman- und Challenge-Serie. „Dieser Sprung zur Profiathletin brauchte noch mal etwas Zeit, denn der Körper muss erst einmal mit dem Mehr an Training klarkommen", berichtet die Iserlohnerin von ihrem Einstieg. Außerdem ist sie noch zu 50 Prozent in einer Werbeagentur tätig. „Teilweise lege ich einen kleinen Spagat hin, was Training und Regeneration angeht. Aber so lange der Spaß da ist, schafft man das auch alles."

Der Start auf Hawaii ist für sie indes kein Neuland. Als Amateurin hatte sie sich 2007, 2009, 2011 und 2013 qualifiziert. Mit Blick auf ihre Premiere im Jahr 2007 erinnert sich die ITT-Athletin: „Ich war neu in der Szene, und meine erste Qualifikation für Hawaii kam ziemlich überraschend." Die gelang Walter in Klagenfurt mit 9:57 Stunden. „Danach musste ich erst einmal meinen alten Atlas aufschlagen, um zu sehen, wo Hawaii überhaupt liegt." Bei den drei folgenden Starts präsentierte sich Verena Walter dann vorbereiteter. Allerdings war der Start 2009 etwas ganz Besonderes. Wegen einer schon im Vorfeld bekannten Verletzung musste sie den Marathonlauf gehend (!) zurücklegen, so dass die Waldstädterin nach einem 42,2 Kilometer langen Gewaltmarsch über 6:52:27 Stunden nach insgesamt 13:49:56 Stunden erschöpft das Ziel am Alii Drive erreichte. „Hawaii ist eben etwas ganz Besonderes", blickt Walter auf das legendäre Rennen auf Big Island zurück.

„Es ist eine große Ehre, dem Elitekreis anzugehören"

„Diesmal war es ein großes sowie ambitioniertes Ziel, mich auch als Profi für Hawaii zu qualifizieren", beschreibt Verena Walter ihren nächsten Schritt. „Wenn man sich vor Augen führt, dann zu den besten vierzig Profi-Triathletinnen zu zählen, kommt man dann schon mal ins Grübeln, ob man das denn wirklich schaffen könnte. Es ist eine große Ehre, dem Elitekreis der Profis auf Hawaii anzugehören. Das macht mich schon mächtig stolz."

Zur weiteren Vorbereitung wird Verena Walter am 6. August noch eine Mitteldistanz in Otepää in Estland bestreiten, danach gilt die Konzentration dem Ironman auf Hawaii. Und sie hofft, noch ein paar Sponsoren speziell für die Hawaii-Reise zu gewinnen, denn auch die Profis zahlen alles aus eigener Tasche, einschließlich der Startgebühr von 500 Dollar.

Michael Topp