Claudia Frigge beim Ironman Canada

Bereits zum 30. Mal fand am letzten Sonntag im August der Ironman Canada statt. Für Claudia und Daniel Frigge vom Iserlohner Triathlon Team sollte es bereits der 5. Start bei ihrem Lieblingswettkampf in der Kleinstadt Penticton, Provinz British Columbia sein. Daniel Frigge scheint in diesem Jahr allerdings vom Pech verfolgt zu sein, machte ihm doch ein grippaler Infekt, der am Vorwettkampftag ausbrach, einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn es schwerfiel, war die Entscheidung, auf einen Start zu verzichten, sicher die einzig richtige. So stand letztendlich nur seine Frau Claudia mit rund 2.600 Triathleten, darunter über 900 Frauen (!), an der Startlinie.

Geschwommen wurde im Okanagan Lake, der schon aufgrund seiner imposanten Größe (130 km lang, 5 km breit) je nach Windverhältnissen durchaus wellig sein kann. Gute Bedingungen jedoch an diesem Morgen, auch wenn es aufgrund des Massenstarts natürlich nicht immer einfach zu schwimmen ist. Für die 3,8 km benötigte Claudia Frigge 1:19 Std. und konnte zufrieden die Radstrecke in Angriff nehmen.

Der Kurs in Kanada gilt landschaftlich als einer der schönsten weltweit. Eine große 180 km Runde mit ca. 1700 Höhenmetern ist zu bewältigen. Zunächst führt die Strecke überwiegend flach und mit Rückenwind, entlang an Seen, Weinbergen und Obstplantagen, bevor es nach ca. 60 Kilometern dann in anspruchsvolles Terrain mit 2 langen Anstiegen und dazwischen mehreren welligen Abschnitten geht. Dazu hat man dann spätestens hier, in den für Europäer völlig ungewohnten weiten und einsamen Tälern , den Wind dann von vorne. Von brütender Hitze bis Hagelschauer und Kälte war auf diesem Abschnitt in den Vorjahren schon alles dabei, beim diesjährigen Jubiläum meinte es der Wettergott jedoch gut mit den Athleten. Die Temperaturen waren sommerlich, aber nicht zu heiß, und der Wind frischte erst auf dem letzten Streckendrittel auf. So durfte sich Claudia Frigge, die sich in diesem Jahr eine gute Radform aufgebaut hatte, über eine neue Bestzeit in der zweiten Disziplin freuen. Nach 6:19 Std konnte sie auf die Marathonstrecke wechseln.

Auch der Laufkurs, eine Wendepunkstrecke, ist alles andere als flach. Läuft man anfangs noch durch dichte Zuschauermengen in der Stadt, geht es nach 10 Kilometern recht einsam, aber dafür auch hier mit wunderschöner Aussicht wieder an einem See entlang. Ab km 15, wo es ohnehin schon recht schwerfällt, folgen dann einige giftige Rampen im Mittelteil der Strecke. Lief es bis dahin weitgehend rund für die Iserlohnerin, kamen jetzt altbekannte Probleme auf, nach rund 10 Stunden Belastung verweigerte der Magen jegliche Flüssigkeitsaufnahme. Zum Glück ging es aber nach einigen Zwangsstopps irgendwann wieder besser und die ITT-erin kämpfte verbissen, um das Ziel noch unter 13 Stunden zu erreichen. Leider hat es am Ende nicht mehr dazu gereicht, nach 13:03 Std. konnte sie den Zieleinlauf dennoch genießen und ihre alte Zeit auf diesem Kurs um fast 15 Minuten verbessern.

Der Ironman Canada fand in diesem Jahr zum letzten Mal unter dem Label "Ironman" statt. Man hat sich vor Ort entschieden, zukünftig mit der im fränkischen Roth ansässigen Organisation "Challenge Family" weiterzuarbeiten, und das Rennen ab 2013 unter dem Namen "Challenge Penticton" weiterzuführen. Die Serie umfasst mittlerweile neben dem Klassiker in Roth, mehrere Rennen in Europa, sowie eines in Neuseeland und nun auch das erste Event in Nordamerika.