Beim 24-Stunden-Schwimmen 306.000 „Kacheln gezählt"

Schon längere Schwimmtrainings-Einheiten über mehr als 1 Stunde werden von Triathleten häufig etwas despektierlich als „langweiliges Kacheln-Zählen" bezeichnet. Wie muss sich da erst das 24-Stunden-Schwimmen im Freibad Schleddenhof anfühlen? „Man schaltet einfach ab und schwimmt. 1 Bahn, 10 Bahnen, 712 Bahnen für 30.6 km.

Auf die Kraul-Technik achten, keine Kraft verschwenden, in Gedanken versinken. Dazwischen alle 20-30min trinken, vielleicht jede Stunde eine Kleinigkeit essen", so beschreibt der erprobte Langstreckenschwimmer Stefan Grote vom Iserlohner Triathlon Team seine Taktik, die ihm am vergangenen Wochenende beim „22. Iserlohner 24-Stunden-Schwimmen" zu insgesamt 30,6 km und dem 1. Platz in der AK 36-50 verhalfen.

Tatsächlich war Grote – der schon weitaus längere Strecken geschwommen ist - für diese Extremleistung aber noch nicht einmal 24, sondern lediglich rund 11 Stunden im Wasser. „Angesichts des Dauerregens und der kühlen Temperaturen bin ich nicht durchgeschwommen, sondern habe es vorgezogen, die Nacht über zu pausieren und zu Hause zu schlafen."

Langeweile kam bei den Teilnehmern angesichts des umfangreichen Rahmenprogramms, dass die Schwimmjugend des ISSV auf die Beine gestellt hatte, übrigens weder bei Grote noch bei den insgesamt 173 weiteren Teilnehmern auf: Denn dass Grote im Wasser nicht wirklich die umgerechnet rund 306.000 Kacheln gezählt hat, über die er hinweg geschwommen ist, können seine Vereinskameraden Sylke Glagla und Dr. Frank Nobis bestätigen, die ihn über weite Strecken begleiteten.

Glagla konnte mit geschwommenen 19,0 km ebenfalls ihre Altersklasse (W 36-50) gewinnen, während Nobis mit 17,0 km in der AK 51-60 Platz 4 erreichte.

Hier alle Ergebnisse im Überblick:

Sylke Glage  W 36-50  Platz 1  19.000 Meter
__________________

1. Nils Eickermann (SGW) M 17-35  Platz 1  46.500 Meter

2. Stefan Grote  M 36-50  Platz 1  30.600 Meter

Dr. Frank Nobis  M 51-62  Platz 4  17.000 Meter
__________________

Mit einem „Kurz-Auftritt" waren darüber hinaus folgende ITTer am Start:

Karoline Grote: 5.500 Meter

Verena Walter: 4.000 Meter

Michael Biermanski: 2.400 Meter

Paloma Rodriguez: 1.500 Meter