Nobis beim IM 70.3 in Berlin

"Ein Besuch meiner Geburtsstadt ist für mich immer etwas Besonders, dass ausgerechnet dieses Rennen so erfolgreich für mich war, freut mich deshalb umso mehr", erklärte Nobis nach dem Rennen gegenüber dem IKZ. Denn schon nach 4:48:27 Stunden überquerte der ITTer die Ziellinie des Rennens über 1,9km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen. Diese Zeit bedeutete für ihn Platz 5 in der AK45 (148 Teilnehmer) und hätte gleichzeitig nach 2008 und 2010 zum dritten Mal die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Las Vegas über diese Distanz bedeutet. "Aus zeitlichen Gründen muss ich dieses Jahr aber auf eine Teilnahme verzichten" bedauerte Nobis die Ablehnung seines Slots.

Der Wettbewerb in Berlin verlief über teils geschichtsträchtige Pfade. So verlief die Schwimmstrecke durch die ehemalige "Mauer-Todeszone" der Spree, entlang des damaligen Osthafens, dem Molekular Man und der East Side Galerie, die heute das letzte große zusammenhängende Stück der Berliner Mauer darstellt. Für die Schwimmstrecke, eine Wendepunktstrecke, die auf dem Rückweg gegen die Strömung geschwommen werden musste, benötigte Nobis 36:49 Minuten und stieg zu diesem Zeitpunkt noch auf Platz 27 liegend auf sein Zeitfahrrad.

Die wegen ihrer 24 U-Turns im Vorfeld stark umstrittene Radstrecke führte die Athleten über die Bezirke Friedrichshain, Neukölln und Kreuzberg auf das alte Gelände des Flughafens Tempelhof, Wahrzeichen der legendären Luftbrücke von 1947/48, wo drei Runden über das windanfällige Feld und die ehemaligen Landebahnen zu absolvieren waren. Diese schwierig zu fahrende Strecke war eine Notlösung, nachdem Berlin das gleiche Schicksal ereilte, wie der Iserlohner Jedermann-Triathlon: Die ursprünglich geplante Strecke durch den Grunewald war seitens der Stadt kurzfristig nicht genehmigt worden. Dieser Teilabschnitt kostete alle Athleten dann auch mehr Kraft als erwartet: "Ich hatte gedacht, der Kurs ist flach und in Berlin geht selten starker Wind. Aber die vielen Antritte nach den Wendepunkten und der starke, zum Teil böige Wind haben wirklich Körner gekostet", zeigte sich auch Nobis von den Verhältnissen überrascht. Trotzdem gelang es ihm in seiner Paradedisziplin in 2:25:20 Stunden bis auf Platz 3 seiner Altersklasse vorzufahren.

Zieltafel IM 70.3 Berlin

Und auch auf dem abschließenden Lauf in 3 Runden durch den Park des Tempelhofer Feldes musste Nobis nochmal die Zähne zusammenbeißen. Da die Laufform des 48-jährigen Iserlohners nach seiner Knieverletzung noch nicht wieder voll da ist, hinter ihm aber mehrere starke Läufer lauerten, galt es für den ITTer nach diesem Kraftakt auf dem Rad nur noch, für den Lauf die Kräfte vernünftig einzuteilen, und eine möglichst gute Platzierung zu halten. Mit einer gleichmäßigen Laufleistung von 4:51 Minuten pro Kilometer und einer Gesamtlaufzeit von 1:42:25 Stunden musste Nobis schließlich nur noch 2 Konkurrenten ziehen lassen und belegte am Ende mit Platz 5 hochzufrieden seine bislang beste Platzierung in einem Ironman-Rennen.

Prominentester Teilnehmer des Ironman Berlin war im Übrigen der Formel-1-Weltmeister Jenson Button. Der 33-Jahre alte britische McLaren-Pilot und Hobby-Triathlet war zunächst unter dem Pseudonym "Jason Butter" gemeldet und gab sich erst wenige Tage vor dem Rennen zu erkennen.