Claudia Frigge beim Ironman LanzaroteNach einem fast wettkampflosen Jahr 2012 starteten Claudia und Daniel Frigge vom ITT mit dem Ironman Lanzarote in die neue Triathlon Saison. Die Veranstaltung auf der kargen, kanarischen Vulkaninsel genießt einen schon legendären Ruf in Triathlonkreisen und gilt aufgrund des Radkurses als schwerstes Rennen in der Ironman-Serie. Die 180 km lange Strecke führt einmal fast komplett über die gesamte Insel, ist gespickt mit 2550 Höhenmetern und wird durch die dort immer vorhandenen, meist stark wehenden Passatwinde noch zusätzlich erschwert.

Doch zuerst galt es die 3,8 km lange Schwimmstrecke im recht kühlen Atlantik zu bewältigen. Insgesamt 1550 Athleten, darunter 134 Frauen, gingen morgens um 7 Uhr am Strand des Haupt-Badeortes Puerto del Carmen an den Start. Selbst zu dieser frühen Stunde, waren bereits viele Urlauber auf den Beinen, um sich das laut Presse "größte sportliche Ereignis der Kanaren" anzusehen.

Ein 1,9 km langer Rechteckkurs musste zweimal durchschwommen werden, unterbrochen durch einen kurzen Landgang. Der enge Startbereich am Strand, samt erster Wendeboje nach bereits 160 Metern, sorgte bei den ITT-ern vorab doch für ein etwas mulmiges Gefühl. Zudem war es für beide der erste Start im Ozean. Aber die Sorgen waren unberechtigt, beide fanden sich gut mit den recht welligen Bedingungen zurecht und Daniel Frigge erreichte nach guten 1:10 Std. die Wechselzone. Seine Frau folgte 12 Minuten später, um die Radstrecke in Angriff zu nehmen.

Beide hatten über den Winter gut trainieren können und noch im Februar ein Trainingslager auf der Insel absolviert, entsprechend hoch war die Motivation. Dazu hielt sich der sonst übliche starke Wind vor allem in den Vormittagsstunden eher vornehm zurück, also stimmten auch die Bedingungen. Doch leider sollte es ein schlechter Tag für Daniel Frigge werden. Ein wohl noch nicht ganz auskurierter Infekt aus der Vorwoche, gepaart mit starken Magenschmerzen, machten ihm auf der zweiten Streckenhälfte so stark zu schaffen, dass er nach 150 Kilometern das Rennen entkräftet aufgeben musste. "Ich bekam die Kurbel einfach nicht mehr herum, hatte überhaupt keine Energie, es ging buchstäblich nichts mehr", so der enttäuschte Frigge später.

Ganz anders lief es dagegen bei seiner Frau Claudia. Aus Respekt vor der schweren Strecke war sie sehr verhalten angegangen und konnte dabei sogar die landschaftlich äußerst beeindruckende Radstrecke noch genießen. Lediglich an den steilsten Anstiegen zwischen Kilometer 100 und 120, Mirador del Haria sowie Mirador del Rio (Mirador= Aussichtspunkt), wurde es richtig schwer. Aber auf dem letzten Streckendrittel konnte sie noch einmal Boden gutmachen. Nach 7:07 Std. war die Wechselzone wieder erreicht und nun ging es auf die Marathonstrecke.

42 Kilometer, aufgeteilt in eine längere und zwei kürzere Wendepunktstrecken entlang der Strandpromenade. Obwohl es mit mittlerweile 28 Grad nicht extrem heiß war, wurde es dennoch schwer, lag die Strecke doch ungeschützt in der prallen Nachmittagssonne. So bekam auch Claudia Frigge zu Beginn der zweiten Runde Probleme mit der Flüssigkeits– und Energieaufnahme und musste bedingt durch Übelkeit immer häufiger Gehpausen einlegen. Aber sie biss sich durch und nach 5:34 Std. war auch die letzte Disziplin geschafft und Claudia konnte nach 14:22 Std. als 11. AK45 (83. Ges.) die Ziellinie überqueren.

Ihr Statement am nächsten Tag: "Schade, dass es beim Marathon so schlecht lief, ich bin dadurch letztendlich doch ziemlich weit zurückgefallen. Aber ich bin schon ein bißchen stolz jetzt Lanzarote-Finisher zu sein. Nun heißt es gut zu regenerieren, denn schon bald beginnt die nächste Vorbereitung auf unser Lieblingsrennen, den Ironman Kanada am 26. August".